Augustin
Informationen
Bühnenbearbeitung: Thomas Kahry, Christoph Weyers
basierend auf dem gleichnamigen Hörspiel AUGUSTIN – eine Geschichte aus Wien
von Manfred Tauchen
Musik von Wolfgang Ambros und Peter Koller, Liedtexte von Josef Prokopetz
Bekannt wurde das Österreichische Kult-Dreiergespann Wolfgang Ambros (Musik), Manfred Tauchen (Geschichte) und Joesi Prokopetz (Liedtexte) mit dem 1976 aufgenommenen Hörspiel „Der Watzmann ruft“. Mit dem Bühnenprogramm dazu tourten die drei Künstler Jahrzehnte erfolgreich durch den gesamten deutschsprachigen Raum.
Mit dem Konzeptalbum "Augustin" ist dem Trio 1980 in der Blütezeit des Austropopp ein weiterer Geniestreich gelungen. In dem ironisch-bösen Hörspiel um den Wiener Volkssänger, der betrunken in eine Pestgrube fällt, seinen Rausch ausschläft und am nächsten Morgen lebendig dem Grab entsteigt, wird Augustin zum Symbol für den Sieg über die Pest und von den Wienern euphorisch als Rockstar gefeiert.
Gemeinsam mit Thomas Kahry hat Christoph Weyers auf Basis des Hörspiels eine kongeniale Bühnenfassung geschrieben. Um das Singspiel zu erweitern und alle Handlungsstränge zu bedienen, wurden viele Hits von Wolfgang Ambros neu in das Stück eingefügt. Dabei entsteht der Eindruck, diese Songs seien eigens für das Werk geschrieben worden. Darunter sind z.B.: „Frage der Zeit“, „Blume aus dem Gemeindebau“, „Du schwarzer Afghane“, „Bleib bei mir" „Zwickt's mi“, „Hoid, do is a Spoit“, „Zentralfriedhof“, „Du verstehst mi ned“ u.v.m.
Weitere Informationen
Sprache(n) des Stücks
- Deutsch
Trailer
Besetzung
Orchesterbesetzung
Orchestergröße
Casting Informationen
- AUGUSTIN
- RUDI
- CORINNA
- FRAU TEPSER
- BÜRGERMEISTER TEPSER
- SCHAB DEN RÜSSEL
- KOLSCHITZKY
- PESTKNECHT 1
- PESTKNECHT 2
- TOD
- MANN 1
- MANN 2
- FRAU 1
Liederauflistung:
- Ouvertüre - Musik: Wolfgang Ambros, Peter Koller © Wolfgang Ambros
- Coffein - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros
- Frage der Zeit - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros
- Aufgezogn mit`m Rum - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- So Is Es - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Du Bist Die Blume Aus Dem Regierungsbau - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Gemma was trink`n - Musik: Peter Koller, Text: Josef Prokopetz © Peter Koller und Josef Prokopetz
- Corrina, Corrina - Musik und Text: Bob Dylan © Universal / MCA Music Publishing GmbH
- Du Schwarzer Afghane - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Hugo Khittl © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- Zwa Wie Mia Zwa - Musik und Text: Georg Danzer © Edition Giraffe / Phoebus Musikverlag
- Untrennbar - Musik und Text: Wolfgang Ambros © Backstage Promotion
- Coffein - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros
- Lokalverbot - Musik: Peter Koller, Text: Josef Prokopetz © UMP
- Oide, bitte, sei ned so g’spritzt - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- Zwickts Mi - Musik und Text: Wolfgang Ambros, Hans Hausner, Veronika Vane © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- In Eure Bäuche - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Dies Irae Dies Illa - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Der Spieler - Musik: Peter Koller, Günter Dzikowski, Text: Josef Prokopetz © Edition Giraffe / Phoebus Musikverlag
- Der Letzte Tanz - Musik und Text: Wolfgang Ambros © W/C
- Pestlied - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Hand in Hand - Musik und Text: Wolfgang Ambros © W/C
- Bleib Bei Mir - Musik: Peter Koller, Günter Dzikowski, Helmut Nowak, Text: Helmut Nowak © Koller, Dzikowski, Nowak
- Alles Platzt Auf - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Du Hasts Geschworen - Musik und Text: Wolfgang Ambros © Backstage Promotion
- Wem heut net schlecht is - Musik und Text: Wolfgang Ambros © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- Hoit, do is a Spoit - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- Die Finsternis - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Wolfgang Ambros und Josef Prokopetz
- Es lebe der Zentralfriedhof - Musik: Wolfgang Ambros, Text: Josef Prokopetz © Bellver Music GmbH (Bellaphon)
- Du verstehst uns ned - Musik: Peter Koller, Günter Dzikowski, Helmut Nowak, Text: Helmut Nowak © Koller, Dzikowski, Nowak
- Hängebruckn‘ - Musik: Wolfgang Ambros, Peter Koller © Wolfgang Ambros und Peter Koller
Synopsis
Im ersten Wiener Kaffeehaus Kolschitzky trifft sich die alte Wiener Szene. Es wird vom Türkenkrieg geprahlt und von der Pest schwadroniert. In diesem Zusammenhang fällt das Thema auf Augustin, der seinerzeit zum Helden im Sieg über die Pest wurde. Dieser, ebenfalls anwesend und in die Jahre gekommen, wird genötigt, ein Lied zum Besten zu geben. Widerwillig singt er schließlich von der Geschichte seines Erfolges.
Ein Zeitsprung lässt alle Anwesenden um 40 Jahre verjüngen, und wir erleben die Geschichte live:
Der junge Augustin sitzt mit seinem Freund Rudi von Rithimus in der Kneipe. Die beiden füllen den geselligen Bürgermeister von Wien, Herrn Tepser, mit Spritzwein ab. Dies nicht ohne Hintergedanken, denn Augustin hat ein Auge auf Corinna, die hübsche Tochter des Bürgermeisters, geworfen; und hat der zu tief ins Glas geblickt, holt sie ihren Vater stets aus der Spelunke ab. Die Angebetete erweist sich aber als ziemlich spröde, und so bleibt Augustin mit Unterstützung seiner Freunde „Schab den Rüssel“ und Rudi nichts anderes übrig, als vor dem Rathaus der Herzensdame ein romantisches Lied zu kredenzen. Augustin schafft es letztlich, die Aufmerksamkeit von Corinna zu gewinnen. Doch deren Mutter, von dem laut-absurden Werben um ihre Tochter geweckt, ist alles andere als angetan von dem Verehrer, denn Corinna ist schon einem angeblich reichen Grafen versprochen und die Hochzeit steht kurz bevor. Augustin ist am Boden zerstört. Frustriert trifft er seine Freunde im Wirtshaus, wo sie eine Karaffe Wein nach der anderen leeren. Als der Wirt sie zum Zahlen auffordert, hat niemand einen Gulden in der Tasche. Um ein Lokalverbot abzuwenden, muss sich Augustin als Bänkelsänger in der Kneipe verdingen und seine Schulden abtragen, indem er Abend für Abend im „Roten Dachl“ musiziert.
Corinna und Augustin, inzwischen umhüllt vom zarten Band der Liebe, treffen sich heimlich, bis eines Tages der Kronentrommler unheilvolle Nachricht bringt: Die Pest ist in Wien!
Die Straßen Wiens sind mit Toten übersät. Die überforderten Pestknechte wissen nicht mehr, wo sie mit ihrer grausigen Arbeit beginnen sollen. Auch Augustins Freund Rudi hat es bereits erwischt. Als Augustin Corinnas Mutter begegnet, berichtet diese ihm, dass der Schwarze Tod auch ihre Tochter dahingerafft hat. Verzweifelt, zwei seiner liebsten Menschen verloren zu haben, verlässt Augustin den Ort des Schreckens. Frau Tepser erzählt ihrer Tochter, die natürlich nicht gestorben ist, die gleiche Geschichte über Augustin, damit sie ein für alle Mal von ihm ablässt. Sogleich wollen sie sich aufmachen, um eine schnelle Hochzeit mit dem greisen Grafen über die Bühne zu bringen. Währenddessen sitzt Augustin niedergeschlagen in der Spelunke, voller Zweifel am Sinn des Lebens, bis eine dunkle Gestalt den leeren Wirtsraum betritt und neben ihm Platz nimmt. Es handelt sich um „Gevatter Hein“, den Tod, und die beiden trinken Brüderschaft. Augustins Freund Schab den Rüssel hat inzwischen Corinna getroffen, die ihm in Trauer vom Tod Augustins erzählt hat. Er stürmt ins Wirtsthaus und traut seinen Augen nicht: Augustin lebt. Er berichtet gleiches über Corinna. Völlig betrunken will dieser sich auf den Weg zu seiner Angebeteten machen. Es fällt ihm schwer, sich auf den Beinen zu halten, und so fällt er prompt in eine der vielen Pestgruben, die in der Stadt ausgehoben wurden. Bewusstlos erscheint ihm im Delirium sein alter Freund Rudi, der ihm Mut zuspricht.
Am nächsten Morgen wundern sich die Pestknechte, dass ein Mensch der Pestgrube entsteigt, wo sonst doch niemand mehr lebend rauskommt! Aber für Gevater Hein hat das alles seine Richtigkeit, da es sich ja um seinen „Bruder” Augustin handelt. Der Tod sieht seine Arbeit in Wien eh als beendet an und muss weiterziehen. Augustin läuft zum Rathaus, wo er gerade noch die Abfahrt Corinnas zu ihrer geplanten Hochzeit verhindern kann. Die Lüge der Mutter fliegt auf, Corinna und Augustin finden endlich zusammen. Augustin, der augenscheinlich die Pest in der Stadt besiegte, wird von den Wienern als erster großer Superstar gefeiert.
Zeitsprung zurück ins Kaffeehaus Kolschitzky. Die Gäste schwelgen in Erinnerungen an ihre Abenteuer, bis Augustin unbemerkt von seinem „Bruder“, dem Tod, abgeholt wird und, dankbar über sein ereignisreiches Leben, die Szenerie mit ihm verlässt.
Presse
Musicaltoday, Florian Maier, 20.07.2025:
"Eine Komödie mit nachdenklichen Zwischentönen, dezent makaber, aber nie geschmacklos. [...] Fazit: ein im besten Sinne unterhaltsamer Abend."
NÖN.at, 18.07.2025:
"Fulminante Uraufführung - Standing Ovations für Musical Augustin - Super, hammermäßig, grandios"
Kronen-Zeitung, 18.07.2025:
"...was beim Musicalsommer auf die Bühne in Amstetten gebracht wird, sucht seinesgleichen..."
Wiener Zeitung, Mathias Ziegler, 14.05.2023:
" Das Theater Akzent zeigt ein großartiges Stück Austropop als Musical hinter dem Lesepult. [...] Nicht nur, weil die Musik so schön zeitlos ist und der Text so herrlich satirisch, sondern auch, weil die Besetzung wunderbar ausgewählt ist. [...] Zwischen Türkenbelagerung und Pest, zwischen Kaffee und Wein, zwischen Verliebtheit und Standesdünkel spielt sich hier ein Drama ab, das zum Lachen und zum Weinen ist, ein "Romeo und Julia" auf dem Hohen Markt, und das ganze mit so viel Verve gesungen und so viel pointiertem Witz erzählt, dass die stehenden Ovationen und der frenetische Jubel (nicht nur am Ende) hochverdient sind. Auch der im Publikum anwesende Ambros war sichtlich angetan davon, was das Ensemble aus seiner Vorlage gemacht hat."
Meinbezirk.at, 30.10.2019:
"Das Publikum lachte, johlte, applaudierte und feierte die höchst amüsante, schauspielerisch und musikalisch starke Lesung und die vielen bekannten Stücke von Wolfgang Ambros wie „Zentralfriedhof“, „Zwickt’s mi“ oder „Blume aus dem Gemeindebau“."
Produktionen
- Szenische Lesung: 21.10.2019, Kabarett Simpl, Wien
- Singspiel : 13.05.2023, Theater Akzent, Wien
- Uraufführung: 17.07.2025, Musicalsommer Amstetten
Szenenfotos